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Die Physik des Bauens | Raumatmosphäre als neuer Maßstab!

Bauphysiker-Raumatmosphäre

Die Physik des Bauens scheint nicht vorauseilend zu agieren. Sie fühlt sich eher wie ein Bestandsverwalter an!

 

Es fanden in der Vergangenheit ausschließlich sachorientierte Weiterentwicklungen statt.

Der Fokus unser Baunormungen lag nicht auf den Nutzer des Raumes, den Menschen, sondern vielmehr auf die Reduzierung von Energieverbrauch oder zum Beispiel bei Dampfbremsen zum Schutz von nicht feuchteresistentem Material!

Der Mensch in einem durch dampfdichte Folien abgeschotteten Lebensraum?

 

In den Achtziger Jahren zwangen unzureichende Bildqualitäten von damaligen Monitoren am Arbeitsplatz, eine Blendschutz-und Arbeitsschutzverordnung ins Leben zu rufen.

Diese war eher dem Stand der Bildschirmtechnologie geschuldet, als dem Menschen in einem abgedunkelten Raum einen gesunden Arbeitsplatz zu bieten.

Nicht zuletzt leben wir heute mit einer Normung (DIN 1946/6) zur Belüftung des Wohnraumes, die eine Reaktion auf nahezu gasdichte, moderne Fassaden ist.

Unter den heutigen Klimabedingungen erscheint diese gut gemeinte Norm, dem Menschen im Raum nicht mehr gerecht zu werden.

Nunmehr sind vornehmlich dänische und norwegische Bauphysiker auf dem Wege, eine „hyggelige“ Raumatmosphäre zum Bemessungsmaßstab des materiellen Bauens zu entwickeln.

Behaglichkeit für den Nutzer wird nicht durch starre Normungen zur Wärmedämmung, zur Raumakustik und zur mechanischen Belüftung etc. erreicht, sondern durch die Ermittlung der Nutzerbedürfnisse.

Der Weg dorthin ist ein interdisziplinärer, die Empfindungen und die Wahrnehmungen des Menschen sind vielfältig und berühren die Bereiche der Medizin, Biologie und Physik. Die Formulierung eines "wohngesunden Raumklimas" ist ein beachtenswertes Kriterium.

Die Meteorologen haben in der Vergangenheit einen Begriff eingeführt, der die "gefühlte" Temperatur in den Mittelpunkt einer verständlichen und menschengerechten Bewertung stellt.

Warum nicht auch die “Behaglichkeit“ für den Menschen im Raum neu definieren und damit bautechnisch und physikalisch neue Maßstäbe setzen?

Verfasser:

Dipl.-Ing. Wolfgang Priedemann

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